Arbeitsschritte (verkürzte Beispiele) bei der traditionellen Gürtelfertigung
Hier ein kleiner Einblick in die Herstellung eines Gürtels aus Vollnarben-Rindleder.

Riemenzuschnitt
Der Gürtelriemen wird per Hand aus pflanzlich gegerbtem Rindleder (Gürtelhals, Croupon oder Hecht) mit einem Riemenschneider zugeschnitten.

Nahtlöcher stechen, Kanten brechen
Die zuvor markierten Nahtlöcher werden per Hand mit der traditionellen Sattler-Schwertahle gestochen. Moderne mehrzahnige Prickeisen sind stabil genug, das Leder direkt zu durchstechen.
Die Schnittkanten des Leders werden gerundet („gebrochen“) und mit dem Kantenglätter aus Holz poliert.

Prägen des Leders per Hand
Konzentration, millimeterfeine Detailarbeit und Ausdauer sind beim Prägen („Punzieren“) gefragt. Pflanzlich gegerbtes Leder lässt sich besonders gut per Hand prägen und modellieren; dazu wird es leicht mit Wasser angefeuchtet.
Diese jahrhundertealte Verziertechnik geriet in Vergessenheit und erlebte im deutschen Raum ihr „Revival“ um 1880 durch einen Buchbindermeister in Hamburg (Quelle: Sattlermeister K. Vollmer, ca. 1900).

Einschnitzen von Motiven
Auch mit handgeschnitzten Motive kann das Blankleder verziert werden. Dafür wird das Motiv mittels transparentem Pauspapier auf den Riemen übertragen und danach mit dem Kurvenmesser („Swivel Knife“) in das Leder geschnitten.
Der Fantasie sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt — individuelle Motive, Datum, Namen… Dinge mit persönlicher Bedeutung werden, ähnlich wie beim Tättowieren, im Leder fixiert.

Mit Geduld und Sorgfalt…
Ein über 1 Meter langer Gürtel ist fertig geprägt. Ohne Maschine und Computer. Mit Hektik ist diese (kunst-)handwerkliche Präzisionsarbeit nicht zu leisten.
Auf dieses Gürtelmodell kommen etwa 320 handgeprägte „Schuppen“ und 460 handgestochene Löcher für das spätere Vernähen.

Färben und Polieren
Das Natur-Leder hat einen wunderschönen, hellbeigen Sandton, der mit der Zeit nachdunkelt.
Individuelle Farbwünsche lassen sich realisieren; der Gürtel wird per Hand gefärbt. Abschließend wird die Kante nochmals per Hand poliert.

Nähen per Hand
Die traditionelle, stabile Sattlernaht wird mit einem Faden und mit zwei Nadeln gleichzeitig genäht.
Was keine Nähmaschine leisten kann: Bei jedem Stich wechseln Ober- und Unterfaden die Seite und werden dadurch ineinander verschlungen.
Die Sattlernaht kann sich dadurch selbst bei Beschädigung nicht so schnell aufribbeln und ist deshalb besonders robust.

Metallbeschläge
Edelstahl, Messing oder 925 Silber — zu dem hochwertigem Leder gehört edles Metall. Für Stabilität und Reparaturfähigkeit verwende ich gerne auch robuste Buchschrauben anstatt Nieten. Falls die gewünschte Gürtelschnalle nur aus „normalem“ Stahl oder Zamak verfügbar ist, wird sie natürlich auch verarbeitet.
Auch handgefertigte Gürtelschnallen sind in Kooperation mit spezialisierten deutschen Manufakturen/Goldschmieden möglich.

Gürtel mit Biss
Der Kontrast zwischen Schlicht und Besonders fasziniert mich seit jeher. Es hat was, wenn das rote Hai-Motiv unter einem schwarzen T-Shirt oder dem ordentlichen Jacket hervorblitzt…

Den Namen eines lieben Menschen immer bei sich tragen
Dieses Gürtelmodell ging an einen stolzen Papa.

Passendes Armband
… zum Gürtel mit persönlicher Bedeutung.